In diesem Anhang möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie Perl für Unix herunterladen und auf Ihrem Unix-Computer installieren. Im Gegensatz zu Windows und Macintosh gehört zur Installation von Perl auf einem Unix-Computer, dass Perl aus dem Quelltext neu kompiliert werden muss. Dank Tools wie dem Configure-Programm und make ist dieser Prozeß jedoch glücklicherweise recht unkompliziert. Es setzt aber voraus, dass bestimmte Tools auf Ihrem Rechner vorhanden sein müssen, bevor Sie überhaupt beginnen können. Dieser Anhang erläutert Ihnen, welche Tools für die Perl-Installation erforderlich sind und wo man sie erhält. Außerdem erhalten Sie eine schrittweise Anleitung, wie die Installation durchzuführen ist.
Normalerweise stehen Ihre Chancen recht gut, dass Sie Perl überhaupt nicht installieren müssen, es sei denn Sie arbeiten auf einem Ein-Platz-Unix-System mit Ihnen selbst als einzigem Benutzer. Perl ist für die Systemverwaltung unter Unix praktisch unverzichtbar, und ein Systemverwalter, der Perl noch nicht installiert hat, ist wirklich ein seltsamer Unix-Systemverwalter. Deshalb sollten Sie zuerst von Ihrem Unix-Systemprompt aus folgende Eingabe versuchen:
% perl -v
Wenn Sie eine Meldung wie This ist perl, version 5.005_02
oder ähnlich
erhalten, ist die Sache schon so gut wie geritzt. Dann können Sie diesen Anhang
überspringen und in Kapitel 1 gleich voll in die Arbeit mit Perl einsteigen.
Erhalten Sie jedoch eine Meldung wie perl: command not found
oder This is perl,
version 4
dann stehen Ihre Karten schon wesentlich schlechter. Entweder ist Perl
noch gar nicht auf Ihrem System installiert oder die installierte Version ist älter (für
dieses Buch benötigen Sie die Perl-Version 5 oder höher; ältere Versionen
funktionieren nicht mit allen Beispielen des Buches). Oder es bedeutet, dass Perl zwar
installiert ist, aber in Ihrem Suchpfad fehlt. Um das festzustellen, sollten Sie sich mal in
den Verzeichnissen /usr/bin oder /usr/local/bin danach umschauen.
Wenn Sie Perl auch auf diesem Weg nicht finden können, sich aber auf einem System befinden, das nicht von Ihnen selbst verwaltet wird - etwa das System Ihrer Firma oder ein öffentliches ISP -, sollten Sie sich als nächsten Schritt an Ihren Systemverwalter oder die Support-Gruppe für Ihr System wenden, um in Erfahrung zu bringen, ob Perl bereits installiert wurde (und wenn ja, wo es sich befindet); wenn es sich um eine ältere Version handelt, sollten Sie darum bitten, Perl zu aktualisieren. Sie können zwar Perl auch auf einem System installieren, auf dem Sie keinen Administratorzugriff haben, aber im allgemeinen empfiehlt es sich, diese Aufgabe dem Systemverwalter zu überlassen.
Wenn Sie jedoch unter Ihrem eigenen Unix-System arbeiten - zum Beispiel einem Linux-System auf einer Partition Ihres Windows-Rechners - und Ihre Suche nach einer Perl-Installation ergebnislos verlaufen ist, dann obliegt Ihnen die Aufgabe des Systemverwalters, und Sie müssen Perl selbst installieren.
Für die Installation von Perl auf Ihrem System können Sie zwei Wege einschlagen:
Die Installation der binären Version ist der einfachere Weg zu Perl - Sie müssen nichts kompilieren, sondern können nach dem Entpacken direkt loslegen. Binäre Versionen sind allerdings nur für ein paar ganz bestimmte Unix-Plattformen verfügbar und meistens nicht so aktuell wie der Perl-Quellcode. Außerdem besteht immer die Gefahr von Viren oder anderen unangenehmen Überraschungen, die in den binären Versionen verborgen sind, wenn Sie Ihren Code nicht aus einer zuverlässigen Quelle kopieren. Das Kompilieren des Perl-Quellcodes hingegen ist nicht besonders schwierig und, wenn Sie Unix für längere Zeit nutzen, werden Sie wahrscheinlich häufig kompilieren müssen. Schließlich hat die Quellcode-Installation den Vorteil, dass Sie immer über die neueste und vollständige Version verfügen. Deshalb sollten Sie stets dafür optieren, für Ihre Perl-Installation den Quellcode zu kompilieren.
Falls Sie es trotzdem vorziehen, nicht den Quellcode zu verwenden, sollten Sie zuerst beim Verkäufer Ihres Unix-Systems nach den binären Versionen von Perl nachfragen. Wenn Sie zum Beispiel unter Linux arbeiten, können Sie davon profitieren, dass die größeren Unix-Supportfirmen, wie Red Hat, kompilierte Versionen von Perl bereits auf ihren FTP-Sites anbieten. Oder wenn Ihre Unix-Software von einer Begleit-CD zu einem Buch oder von einer gekauften CD stammt, könnten Sie diese CD durchsuchen, um festzustellen, ob Perl zusammen mit dieser Software ausgegeben wurde (obwohl die Wahrscheinlichkeit in diesem Falle hoch ist, dass die Perl-Version veraltet ist).
Ansonsten können Sie noch, besonders für Solaris und Linux-Software, in dem Archiv
unter http://metalab.unc.edu/pub/
, früher auch Sunsite genannt, nachsehen. Für
Solaris lautet die genaue Adresse http://metalab.unc.edu/pub/packages/solaris/
sparc
und für Linux http://metalab.unc.edu/pub/Linux
.
Die meisten Firmen und Sites haben eigene Methoden, Ihre binären Dateien zu paketieren. Sie werden nicht umhin können, den Anweisungen der jeweiligen Site zu folgen, um herauszufinden, wie die betreffende Binärversion von Perl auf Ihrem System installiert wird. Und vielleicht werden Sie am Ende feststellen, dass Sie besser dran gewesen wären, gleich den Weg über den Quellcode einzuschlagen, wenn Sie bedenken, wie lange sie nach den Binärdateien gesucht und ausgeknobelt haben, wie sie zu installieren sind.
Um Perl aus dem Quellcode zu kompilieren und zu installieren, benötigen Sie zusätzlich zu dem Perl-Code ein Reihe von weiteren Tools: tar und gzip, um das Quell-Archiv zu entzippen, und einen C-Compiler, um die Quellcode zu kompilieren. Die Perl-Installation wird reibungslos durchzuführen sein, wenn Sie Superuser-Zugriff, das heißt root-Zugriff, auf den Computer haben, auf den Perl installiert werden soll. Wenn Sie nicht der Systemverwalter für den PC sind, auf dem Sie Perl ausführen wollen, sind Sie wahrscheinlich besser beraten, wenn Sie sich zuerst an die betreffende Person wenden und sie bitten, die Installation für Sie vorzunehmen.
Um das Perl-Archiv zu dekomprimieren, benötigen Sie tar und gzip. Das
Dienstprogramm tar befindet sich auf fast allen Unix-Maschinen, und viele Unix-
Computer haben auch gzip installiert, vor allem, wenn Sie eine freie Unix-Version
verwenden, wie FreeBSD oder Linux. Fehlen Ihnen diese Dienstprogramme, müssen
Sie sie im Internet suchen, herunterladen und bei sich installieren. Wie schon bei den
Binärdateien von Perl ist es auch hier sehr wahrscheinlich, dass Sie diese Tools über
Ihren Unix-Händler beziehen können. Und wenn Ihr Unix-System von CD ist,
schauen Sie mal auf der CD nach, ob diese Tools Teil des Bündels sind. Solaris-
Benutzer können vorkompilierte GNUtar- und gzip-Pakete von SunSite unter http:/
/metalab.unc.edu/pub/packages/solaris/sparc
herunterladen.
Zweitens benötigen Sie einen C-Compiler. Es besteht eine gute Chance, dass auf Ihrem Computer bereits cc oder gcc installiert ist (geben Sie beim Eingabeprompt cc oder gcc ein, und schauen Sie, was passiert). Wenn Sie keinen C-Compiler auf Ihrem System finden, wenden Sie sich an Ihren Systemverwalter, um zu erfahren, wo Sie suchen sollen oder wie Sie einen Compiler installieren. Auch hier gilt, dass C- Compiler fast immer automatisch mit freien Unix-Systemen mitinstalliert werden. Aber auch viele handelsübliche und weit verbreitete Unix-Varianten installieren C- Compiler. Solaris-Benutzer können die vorkompilierten Versionen von gcc von dem oben erwähnten SunSite-URL herunterladen.
Nachdem Sie sichergestellt haben, dass Sie über alle notwendigen Tools für eine
erfolgreiche Perl-Installation verfügen, können Sie den Perl-Quellcode herunterladen.
Am einfachsten geht das, indem Sie mit Ihrem Webbrowser einfach www.perl.com
ansteuern, wo sich unter http://www.perl.com/CPAN/src/stable.tar.gz
die letzte
gültige Version von Perl verbirgt.
Das Paket stable.tar.gz
enthält den C-Quellcode, der sich auf praktisch jeder
Plattform problemlos kompilieren lassen sollte. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses
Buches lautet die aktuelle Versionsnummer 5.005_02
, die deshalb auch diesem Buch
zugrunde liegt. Die ganz Mutigen unter Ihnen finden die neueste Entwicklerversion
von Perl unter http://www.perl.com/CPAN/src/devel.tar.gz
. Die Entwicklerversion
trägt die Nummer 5.005_53
(was sich aber in der Zwischenzeit, wenn Sie dieses Buch
lesen, geändert haben dürfte). Sie sollten diese Perl-Version nur verwenden, wenn Sie
bereits einige Kenntnisse in Perl haben, wissen, was Sie tun, einige der neueren
Features austesten wollen und bereit sind, ab und zu seltsames Verhalten in Kauf zu
nehmen.
Alle .gz
-Pakete weisen ein binäres Format auf. Deshalb sollten Sie sicherstellen, dass
Sie sie als binäre Dateien herunterladen. Wenn Sie sie im Textformat herunterladen,
werden sie nicht dekomprimiert (wenn Sie sie mit einem Browser herunterladen,
brauchen Sie sich darüber nicht den Kopf zu zerbrechen).
Nachdem es Ihnen geglückt ist, den Perl-Quellcode erfolgreich herunterzuladen, extrahieren Sie ihn aus seinem Archiv. Dazu sind zwei Schritte erforderlich: Erst wird mit gzip dekomprimiert und dann das Archiv mit tar expandiert. Entzippen Sie die Datei mit dem folgenden Befehl
gzip -d latest.tar.gz
Dann expandieren Sie die Datei mit:
tar xvf latest.tar
Während das tar
-Programm ausgeführt wird, erscheint auf dem Bildschirm eine Liste
der aus dem Archiv extrahierten Dateien. Um die Ausgabe müssen Sie sich nicht
kümmern. Es wird ein Verzeichnis namens perl5.005_02
oder ähnlich erzeugt, und
alle Perl-Dateien werden dort hineinkopiert.
Ausführliche Installationsanweisungen finden Sie in den README- und INSTALL- Dateien. Ich werde den Vorgang in den folgenden Abschnitten zusammenfassen.
Bevor Sie Perl installieren, sollten Sie das Konfigurationsprogramm ausführen, um die
Kompilierzeit-Optionen einzurichten. Wechseln Sie dazu in das Perl-Verzeichnis, das
beim Expandieren des Archivs angelegt wurde (normalerweise perl
plus einer
Versionsnummer; zum Beispiel perl5.005_02). Entfernen Sie dann alle bestehenden
Konfigurationsdateien mit
rm -f config.sh
(Lassen Sie sich nicht beunruhigen, wenn es keine Konfigurationsdatei gibt. Auch das kann vorkommen.) Anschließend führen Sie das Configure-Programm wie folgt aus:
sh Configure
Configure wird Ihnen eine Menge Fragen über Ihr System und über das
Zielverzeichnis der Installation stellen. Sie können einen Großteil dieser Fragen
übergehen wollen, indem Sie statt dessen den Befehl sh Configure -d
eingeben.
Dadurch wird Configure angewiesen, so viele Standardwerte wie möglich
automatisch zu übernehmen und Perl in verschiedenen Standardverzeichnissen, je
nach Plattform, zu installieren. Diese Anweisungen gehen davon aus, dass Configure
vollständig ausgeführt wird.
Bevor wir starten, möchte ich Sie darauf hinweisen, dass Configure geschrieben wurde, um Software unter alle möglichen komplexen Gegebenheiten der verschiedensten Plattformen zu konfigurieren. Für die meisten von Ihnen - außer denen, die sich gut mit Unix-Systemen und C auskennen - sind viele der Fragen etwas verwirrend oder scheinen keinen Sinn zu ergeben. Zu fast jeder Frage gibt es einen Standardwert, den Sie durch Betätigen der Eingabetaste bestätigen können. Im allgemeinen richten Sie keinen Schaden an, wenn Sie die Standardwerte von Configure akzeptieren. Wenn Sie also nicht genau wissen, worauf die Frage hinausläuft, drücken Sie einfache die Eingabetaste.
Auch möchte ich anmerken, dass je nach Perl-Version, die installiert werden soll, die nachfolgend beschriebenen Fragen nicht oder in etwas anderer Reihenfolge erscheinen können. Wenn es anfängt, zu verwirrend zu werden, akzeptieren Sie einfach die Standardwerte. Damit sollten Sie aus dem Schneider sein.
Zuerst stellt Configure sicher, dass Sie alles haben, was für die Perl-Installation nötig ist, dann versorgt es Sie mit einigen Anweisungen zum Installationsprozeß (die Sie lesen können, aber nicht müssen), und schließlich sucht es nach einigen der Dienstprogramme, die für den Installationsprozeß benötigt werden.
Um den Installationsprozeß zu beschleunigen, rät Configure, auf welchem System Sie arbeiten, so dass einige Standardwerte vorgegeben werden können. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Vermutung korrekt ist, so dass Sie lediglich die Eingabetaste betätigen und den Standardwert akzeptieren müssen.
Anschließend wird geraten, welches Betriebssystem Sie verwenden. Wenn die Vorgaben korrekt sind, drücken Sie für den Namen und die Version die Eingabetaste. Je nach Perl-Version werden Sie gefragt, ob Sie eine Threading-Version von Perl erstellen wollen. Nur wenn Sie genau wissen, was Sie tun, sollten Sie bereits zu diesem Zeitpunkt dafür optieren. Threads sind noch nicht voll ausgetestet. Wenn Sie später mehr über Perl wissen, können Sie Perl mit aktivierten Threads neu kompilieren.
Im nächsten Schritt, der besonders wichtig ist, geben Sie die Verzeichnisstruktur an, unter der Perl installiert werden soll. In der Regel lautet die Vorgabe hierfür /usr/local, wobei Binärdateien in /usr/local/bin, Manpages in /usr/local/man und Bibliotheken in /usr/local/lib abgelegt werden. Sie können, wenn Sie wollen, eine andere Verzeichnisstruktur für die Installation von Perl wählen. So können Sie Perl zum Beispiel zusammen mit den Systemdateien direkt unter /usr installieren (/usr/bin/, /usr/ lib, /usr/man). Geben Sie hier einfach das übergeordnete Verzeichnis an. Wenn Sie im Detail festlegen möchten, wo Sie die einzelnen Teile von Perl ablegen wollen, wird Ihnen dazu später noch Gelegenheit geboten.
Als nächstes müssen das Verzeichnis für site-spezifische und architekturabhängige Perl-Bibliotheken angeben. Wenn Sie bereits bei den anderen Verzeichnissen die Standardwerte akzeptiert haben, dürfte es damit auch hier keine Probleme geben.
Je nach der zu installierenden Perl-Version lautet die nächste Frage, ob Perl binär- kompatibel mit früheren Perl-Versionen sein soll. Wenn auf der Maschine, auf der Sie gerade Perl installieren, bereits Perl 5.001 installiert war, müssen Sie angeben, wohin die alten architekturabhängigen Bibliotheksdateien verschoben werden sollen. Beide Fragen lassen sich mit den Vorgabewerten beantworten, es sei denn Sie haben Grund, Änderungen vorzunehmen.
Configure prüft dann auf sichere setuid
-Skripts, und Sie können entscheiden, ob Sie
eine setuid
-Emulation vornehmen wollen. Dabei ist es sehr wahrscheinlich, dass all
diejenigen, die mit dieser Option nichts anfangen können, sie auch nicht benötigen.
Akzeptieren Sie also die Vorgabe.
Die nächste Frage will wissen, welche Speichermodelle auf der Maschine unterstützt werden. Für die meisten lautet die Antwort none. Akzeptieren Sie die Vorgabe.
Configure fragt Sie, welcher Compiler verwendet wird. Es stellt fest, welcher Compiler es am liebsten verwenden würde, und schlägt diesen als Vorgabewert vor.
Configure stellt außerdem fest, in welchen Verzeichnissen nach Bibliotheken zu suchen ist. Wenn Sie weitere Verzeichnisse kennen, die nach gemeinsamen Bibliotheken durchsucht werden sollen, fügen Sie diese der Liste hinzu und entfernen alle Verzeichnisse, die nicht durchsucht werden sollen. Meist kommt man auch hier mit dem Standardwert aus
Configure fragt nach der Dateiextension für gemeinsame Bibliotheken. Wenn Sie keine gemeinsamen Bibliotheken verwenden wollen, ändern Sie die Vorgabe in None. Aber wahrscheinlich werden Sie sie nicht ändern wollen.
Als nächstes prüft Configure, ob einige bestimmte Bibliotheken auf Ihrem System vorhanden sind. Sie erhalten eine Liste der gemeinsam verwendeten Bibliotheken, die nach der Installation genutzt werden. Sie können aus der Liste Bibliotheken entfernen oder Bibliotheken hinzufügen. Aber die vorgegebene Liste wird wahrscheinlich ausreichen.
Danach stellt Configure einige Fragen zu Ihrem Compiler. Ändern Sie die Werte nur, wenn Sie ganz besondere Gründe dafür haben.
Eine der Compiler-Fragen, die Configure Ihnen stellen wird, betrifft den Speicherort
der Perl-Binärdateien. Vorgegeben ist das übergeordnete Verzeichnis, das Sie zuvor
angegeben haben, plus dem bin
-Verzeichnis, zum Beispiel /usr/local/bin. Hier haben
Sie die Möglichkeit, korrigierend darauf einzuwirken.
Nachdem die compilerspezifischen Fragen abgehandelt sind, fragt Configure Sie, wo
Sie die Man-Dateien von Perl ablegen wollen. Analog zu den Binärdateien besteht die
Vorgabe aus dem übergeordneten Verzeichnis plus man
. Diesen Wert müssen Sie nur
ändern, wenn Sie die Manpages irgendwo anders auf Ihrem System unterbringen
wollen. Sie werden auch nach den Erweiterungen für Ihre Manpages gefragt. Sie
sollten die Vorgabe übernehmen.
Configure versucht jetzt, Ihren Host- und Domänennamen zu ermitteln. Liegt
Configure richtig, können Sie die Vorgaben akzeptieren. Im andern Fall bearbeiten
Sie die Vorschläge und geben die korrekten Werte ein. Der Hostname ist der
vollständige Internet-Name für Ihr spezielles System (zum Beispiel. www.typerl.com
),
und der Domänenname ist der letzte Teil dieser Adresse (typerl.com
).
Die nächste Frage betrifft Ihre E-Mail-Adresse. Perl wird versuchen, die richtige
E-Mail-Adresse zu ermitteln, doch wird diese davon abhängen, auf welcher Maschine
Sie Perl installieren. Unter Umständen müssen Sie die Adresse in Ihre allgemeine
E-Mail-Adresse ändern. (So lautet die gefundene Adresse unter Umständen
person@einemaschine.einedomäne.com
, wenn Sie eigentlich die Adresse
person@einedomäne.com
benötigen.)
Perl erfragt auch die E-Mail-Adresse für die Person, die als Systemverwalter für Perl verantwortlich ist. Wenn Sie das nicht selbst sind, geben Sie hier die E-Mail-Adresse der verantwortlichen Person oder Gruppe ein (seien Sie so nett).
Als nächstes möchte Perl den Wert wissen, der in der Shebang-Zeile der Skripts gesetzt werden soll. Die Vorgabe ist hier mit größter Wahrscheinlichkeit korrekt, da Sie Configure bereits mitgeteilt haben, wo die Perl-Binärdateien installiert werden sollen. (Sorgen Sie sich nicht, wenn Sie nicht wissen, was ein Shebang ist, Sie werden es bald kennenlernen. Akzeptieren Sie die Vorgabe.)
Danach müssen Sie Perl mitteilen, wo die öffentlich ausführbaren Skripts abgelegt werden sollen. Gründe, warum Sie die Vorgabe überarbeiten sollten, werden von Configure gleich mitgeliefert.
Je nach Ihrer Perl-Version werden Sie nach weiteren Verzeichnispfadangaben gefragt, diesmal für die Bibliotheksdateien. Auch hier dürften die Vorgaben OK sein.
Die nächste Frage lautet, ob Sie statt <stdio.h>
die experimentelle PerlIO-
Abstraktionsebene verwenden wollen. Die Antwort ist mit Sicherheit nein.
Dann prüft Configure auf das Vorhandensein bestimmter Systembefehle und noch einige andere systemspezifische Dinge. Die Fragen zu diesen Punkten können Sie wahrscheinlich alle mit der Vorgabe bantworten. Auch wenn Configure Bedenken äußert (mein Linux-System gab Meldungen wie »WHOA THERE« und »Are you sure« aus), sollten Sie sich darüber hinwegsetzen und die Standardwerte akzeptieren.
Die letzte Frage von Configure betrifft die Art und Weise, in der die Perl- Erweiterungen zu laden sind (dynamisch oder statisch). Auch hier können Sie wahrscheinlich die Vorgabe übernehmen, der zufolge alle Erweiterungen dynamisch zu laden sind.
Anschließend erhalten Sie die Gelegenheit, die Konfigurationsdatei config.sh, die gerade erstellt wurde, manuell zu bearbeiten. Wahrscheinlich ist dies nicht nötig. Drü- cken Sie daher einfach die Eingabetaste.
Schließlich gibt Ihnen Configure die Chance, make depend auszuführen (nur zu), und wird dann beendet.
Detaillierte Anweisungen zu den meisten Optionen des Configure-Programms finden Sie in der INSTALL-Datei im Perl-Verzeichnis.
make
ausführen
Der nächste Schritt nach der Erstellung der config.sh-Datei durch das Configure- Programm besteht darin, make im Perl-Verzeichnis aufzurufen. make kompiliert alle Binärdateien von Perl und bereitet sie für die Installation vor.
Auf einigen Systemen benötigen Sie das ar-Programm, um Perl zu erstellen. Leider
haben die meisten Benutzer ar nicht in ihrem Pfad. Wenn make nicht funktioniert,
weil ar nicht gefunden werden kann, sollten Sie man ar
eingeben, feststellen, wo ar
gespeichert ist, und dieses Verzeichnis Ihrer PATH
-Umgebungsvariablen hinzufügen
(auf Solaris-Systemen befindet sich ar in /usr/ccs/bin). Jetzt sollten Sie in der Lage
sein, make erneut auszuführen und Perl erfolgreich zu erstellen. Es dauert einige Zeit,
bis der make-Prozeß beendet ist; Sie können also in der Zwischenzeit ruhig etwas
anderes machen.
Bevor Sie Perl installieren, sollten Sie im Perl-Verzeichnis make test
aufrufen, um
sicherzustellen, dass alles korrekt erstellt wurde. Sobald das erledigt ist, können Sie mit
make install
alle Perl-Dateien in die Zielverzeichnisse verschieben, die Sie in
Configure angegeben haben.
Eine letzte Frage, die Ihnen vielleicht gestellt wird, möchte Anwort darauf, ob Sie /usr/ bin/perl mit dem Ort verknüpfen wollen, an dem Perl tatsächlich installiert ist. Viele Skripts gehen davon aus, dass Perl sich in /usr/bin/perl befindet. Wenn Sie Ihre Perl- Binärdateien mit /usr/bin/perl verknüpfen, ersparen Sie sich im weiteren Verlauf einiges an Arbeit.
Sobald make install
beendet ist, sollte Perl zum direkten Einsatz installiert sein.
Wenn Sie Perl in einem Standardverzeichnis in Ihrem PATH
installiert haben, sollten
Sie bei der Eingabe von
% perl -v
eine Versionsmeldung erhalten (This ist perl, version 5
....). Jetzt sind Sie fertig
und können damit beginnen, Perl zu lernen.
Da Sie sich auf Unix befinden, wurde Perl speziell für Sie geschrieben. Alle
wichtigsten Perl-Manpages, FAQs, Dienstprogramme, Module und Dokumentationen
wurden ursprünglich für Unix geschrieben, so dass Sie eigentlich gleich loslegen
können. Die zentrale Ablage für alle Dinge in Perl befindet sich unter www.perl.com
.
Starten Sie hier, und arbeiten Sie sich von dort aus weiter durch; berücksichtigen Sie
auch die vielen Verweise, die immer mal wieder in diesem Buch auftauchen.